Unser Adventkalender

Liebe Tierfreunde und Freundinnen, der Advent hat begonnen und kleine (wie große) Kinder öffnen nun jeden Tag ein Fenster ihres Adventkalenders und freuen sich auf Weihnachten.

ADVENT 2021 und noch immer eine schwierige Zeit, für manche auch eine Zeit der Isolation, der Angst und der Einsamkeit. Ein Zustand, den diese 24 Hunde, die wir euch ab heute täglich vorstellen möchten, nur zu gut kennen. Es sind die alten, die kranken und die vergessenen Hunde im Canile Primavera.

Jeder von ihnen wird um eine kleine Spende für ein paar Dosen Nassfutter bitten, und ich hoffe ihr öffnet eure Herzen (und Börsen) für diese armen Seelen.
Danke, Eure Fenja

IBAN: AT71 2011 1840 6336 7100 Kennwort: Adventhunde

Masche
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24. Dezember: DANKE

Wieder habt ihr Wunder für diese Hunde vollbracht!

Bis gestern hatten wir einen Spendeneingang, der es uns ermöglicht 1315 Dosen Nassfutter zu bestellen. Wir haben natürlich bereits einen Teil der Spenden investiert, damit die Hunde zu Weihnachten auch schon schlemmen können. Herzlichen Dank an alle Spender und Spenderinnen!

Außerdem gibt es Futterpatenschaften für Jimmy, Santiago und Dina, ihre Ration Nassfutter ist damit monatlich gesichert.

Eine Überraschung gibt es noch für Martha und Inu, die beiden reisen am 22. 1. nach Österreich.

Danke euch Allen, wir wünschen ein fröhliches, unbeschwertes Weihnachtsfest.

Masche oldies
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1. Dezember: SCODELLA

Ciao an alle da draußen!
Ich habe die große Ehre den Adventkalender von Fenja‘s Tierhilfe zu eröffnen.
Mein Name ist Scodella und ich lebe seit 2015 im Canile.

Meine Geschichte ist wie die von vielen Vierbeinern hier: Meine Familie hat mich im Stich gelassen. Ihr wisst ja, Welpen sind süss und herzig und für Kinder ein tolles Spielzeug, aber auch viel Arbeit. Ich hatte eine tolle Welpenzeit, ich wurde geliebt und die Kids waren meine besten Freunde. Ich durfte im Haus schlafen und mit ihnen kuscheln.

Nur als ich größer wurde, verbannte man mich in den Garten. Die Streicheleinheiten wurden weniger und man kümmerte sich nicht mehr um mich. So alleine in einem Garten und das 24 Stunden kann schon langweilig sein. Nach ein paar Jahren war ihnen auch das Füttern noch zu viel Arbeit. Man brachte mich ins Tierheim, herzlos wurde ich abgegeben und mein Albtraum begann. Ich sitze jetzt seit 6 Jahren in meinem Betonzwinger. Ein Tag wie der andere, bei so vielen Hunden fehlt natürlich die Zuwendung des Menschen, die ich ja kennenlernen durfte.

Doch jetzt bin ich alt und habe keine Hoffnung mehr, dass ich noch einmal das Glück habe einen Menschen zu finden, der mich lieb hat. Ich sitze hier und trauere um ein Leben das ich kurz kennenlernen durfte, das mir dann aber genommen wurde. Das ist wirklich bitter!

Ich bin eine alte Pitbull Hündin die Menschen und auch alle Hunde mag, aber trotzdem hier sterben wird. Mein Körper sehnt sich nach einem warmen Plätzchen, denn hier ist es im Winter feucht u. kalt. Ich habe Schmerzen, da meine Zähne in einem furchtbaren Zustand sind, und wie viele hier habe ich Probleme mit Trockenfutter, das aber unsere tägliche Futterration ausmacht.

So bitte ich Euch, ein paar Euros für ein paar Dosen Nassfutter zu spenden. Mein Leben wäre eine Zeit lang um einiges leichter.

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2. Dezember: RAMBO

Ciao Austria,
mein Name ist Rambo!
Ich muss gleich dazu sagen, dass ich mich nicht wie Rambo verhalte.
Ich bin ein netter verträglicher Rüde, der sich mit allen Vierbeiner versteht. Wozu soll ich auch streiten, es gibt hier nichts was ich verteidigen müsste. Seit 2009 ist diese Zelle mein Zuhause. Ich besitze eine schiefe Holzhütte, die ich mir mit zwei anderen Hunden teile. Im Moment regnet es bei uns ohne Unterlass, alles ist nass und feucht und wir kuscheln uns an einander, so ist die Kälte, die einem in die Knochen kriecht, etwas erträglicher.

Über mich gibt es leider nicht viel zu erzählen, außer, dass ich in einem kleinen Dorf hungernd herum streunte. Immer auf der Suche nach Nahrung. Eines Tages hat man mich eingefangen und ich kam ins Tierheim. Ja, und da bin ich nun schon seit 12 Jahren. Niemand hat mich vermisst, niemand wollte mich haben! Und das wird wohl bis zu meinem Ende auch so bleiben. Hier gibt es zwar genug Trockenfutter aber das war es auch schon, keine Abwechslung, keine Streicheleinheiten, denn viel Zeit bleibt unseren Betreuern nicht bei 400 Hunden.

Jetzt bin ich ca.13 Jahre alt und tu mir schon etwas schwer mit dem Kauen. Darum habe ich einen Weihnachtswunsch. Keine Angst, ich frage jetzt nicht nach einem warmen Plätzchen bei Euch Menschen, obwohl ich habe gehört, dass erst vor kurzem ein Senior seine Zelle für immer verlassen durfte und sich auf eine große Reise macht. Also, wer weiß, wer weiß...

Zurück zu meinem Wunsch, ein paar Dosen Feuchtfutter, das wär‘s mal wieder, letztes Jahr gabs die auch um die Weihnachtszeit und das Jahr davor ebenfalls. In diesem Jahr bin ich dran euch darum zu bitten und ich hoffe mal, dass zumindest dieser Wunsch in Erfüllung geht.

Masche oldies
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3. Dezember: MARTHA

Buongiorno, mein Name ist Martha und ich würde Euch gerne von meinem Leben erzählen. Ich bin der typische Wanderpokal.

Als herziger Welpe für die Kinder angeschafft und als ich nicht mehr interessant war, wurde ich von einer Familie in die nächste weitergereicht. Kaum hatte ich mich eingewöhnt, musste ich wieder weg. Zuviel Arbeit, zuviel Dreck und Futter kostet Geld und ihr werdet es nicht glauben, ab und zu bellt auch ein Hund.

Mein letztes Zuhause war auf einem Grundstück bei Menschen die gar nicht dort wohnten. Also war ich mir selbst überlassen. Am Anfang kam noch täglich jemand vorbei um mir Futter zu bringen, aber die Abstände wurden immer länger. Ich kann Euch sagen, nur einmal in der Woche zu fressen, ist furchtbar. Als längere Zeit wieder mal niemand kam, hielt ich es nicht mehr aus und machte mich auf den Weg um Futter zu suchen. Ich hatte Glück am Ende der Straße befand sich ein Restaurant, dort warf mir der Besitzer jeden Tag die Essensreste hin. Ich kam jeden Tag vorbei und irgendwann blieb ich dann dort.

Meine vorigen Besitzer suchten mich nie, also beschloss ich, dass dies nun mein neues Zuhause sein würde. Leider bedachte ich nicht, dass nach Saisonende auch das Restaurant geschlossen wird. Ergo stand ich wieder mal mit leerem Magen da und als relativ kleine Hündin ist es auf der Straße nicht leicht etwas zu erwischen.

Tagelang streunte ich durch die Gegend, mein Magen knurrte immer lauter und ich wurde immer schwächer. Irgendwann konnte ich nicht mehr und legte mich an den Straßenrand. Autos fuhren vorbei, Menschen sahen durch mich hindurch. Ich dachte: Martha jetzt ist es vorbei mit dir, finito!!! Doch ich hatte Glück, eine tierliebe Dame fand mich und brachte mich ins Canile. Die Mädels dort sind toll, sie taten alles um mich wieder aufzupäppeln.

Jetzt lebe ich seit einem Jahr hier und wie sollte es anders sein, gesucht hat mich niemand. Ich bin jetzt ca. 12-13 Jahre alt und glaube nicht noch einmal durchstarten zu können.

Doch ich bitte Euch noch um eines, spendet doch ein paar Dosen Nassfutter. Ab und zu was anderes als Trockenfutter ist unser einziger Höhepunkt hier. Es wäre daher schön, wenn man uns Oldies diese Freude gönnt.

Masche oldies
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4. Dezember: JIMMY

Ciao, mein Name ist Jimmy und man nennt mich den größten Looser überhaupt.

Wie man unschwer erkennen kann, bin ich ein Beagelmischling. Ergo wurde ich für die Jagd angeschafft. Nur, dass mich Jagen nicht die Bohne interessiert. Im Gegenteil, wenn das Gewehr los ging, lief ich vor lauter Schreck davon. Nicht jagdtauglich hieß es! Schande über mein Haupt, aber es liegt mir ganz einfach nicht im Blut! Also musste ich zur Beglückung der Hundedamen herhalten. Da dürfte ich aber auch nicht gerade der Sexgott gewesen sein. So wurde ich weitergereicht von einem Jäger zum anderen, die alle dachten, bei ihnen würde ich zum Jagdhund werden. Weit gefehlt, ich habe mein Verhalten nicht geändert.

Irgendwie fühlte ich mich bei niemanden wirklich Zuhause und so ging ich meine eigenen Wege. Bis mich eines Tages liebe Menschen aufgegabelt und versucht haben meine Menschen zu finden. Tja, was soll ich sagen, keiner wollte mich zurück haben. Ich konnte aber auch nicht bei meinen Findern bleiben also Endstation CANILE.

Da sitze ich nun mit meinen 11 Jahren und warte und warte, ich weiß gar nicht worauf. Meine Pfleger sagen, ich bin ein alter Brummbär, weil ich schon mal knurre wenn mir was nicht passt, aber wer kann es mir verübeln. Ich habe nie wirklich viel Liebe von Euch Menschen erfahren. Ihr wolltet mich die ganze Zeit nur ausnutzen und als es nicht funktioniert hat, habt ihr mich fallen gelassen.

Ich würde mich über etwas Zuneigung in Form von ein paar Nassfutter Dosen sehr freuen. Denn Liebe geht über den Magen, besonders bei uns Beageln.

Ich wünsche Euch schöne Weihnachten, denn wir hier hinter Gittern haben es leider nicht!

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5. Dezember: CINDARELLA

Ciao Austria, ich heiße Cindarella!!

Toller Name, oder? Aber mein Leben ist leider nicht wie im Märchen sondern eher das Gegenteil. Ich wurde auf der Straße gefunden, hochträchtig! Es ist gleich bei meiner ersten Läufigkeit passiert, tja wenn die Hormone verrückt spielen.

Also brachte ich meine Babys in Tierheim zur Welt, besser als auf der Straße. Mein Gesundheitszustand war damals sehr schlecht. Ich war dehydriert und unterernährt. Das wirkte sich auf meine Baby aus, von meinem 6 Welpen waren drei bereits bei der Geburt tot. Da damals wirklich furchtbare Zustände im Tierheim herrschten, waren auch meine anderen drei Babys in Gefahr. Es kam wie es kommen musste; alle drei erkrankten an Pavovirose. Eine schreckliche Krankheit an der Welpen oft innerhalb von 2-3 Tagen sterben.

Nur eine meiner Töchter überlebte und verbrachte ein paar Monate mit mir in einem Zwinger. Sie hatte das Glück eine Familie zu finden. Ich blieb allein zurück.

Ich sah viele Hunde kommen und gehen, manche fanden ein Zuhause andere starben, weil sie alt oder krank waren. Ich bin jetzt ebenfalls alt und denke oft an meine Tochter. Ich bin dankbar, dass sie nicht mein Leben führen musste. Für mich ist es zu spät einen Neuanfang zu machen. Ich werde, so wie viele andere, hinter Gitter sterben und keiner wird sich je an mich erinnern.

Aber einen Sinn in meinem Leben habe ich heute gefunden, ich durfte euch meine Geschichte erzählen und bitte ebenfalls um ein paar Dosen Nassfutter für uns Senioren!

Masche oldies
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6. Dezember: GRAZIANEDDU

Ciao oder Hallo, wie man bei Euch in Österreich sagt.

Mein Name ist Grazianeddu und ich bin einer der ca. 400 Hunde des Caniles.

Wie man unschwer erkennen kann, bin ich ein Jagdterrier und ich kann Euch sagen, ich hatte echt Pfeffer im Hintern. Ich überwand jedes Hindernis ich war der Schnellste und Wendigste, quasi der GTI unter den Terriern. Warum ich ihm Tierheim gelandet bin, fragt ihr Euch? Ganz einfach weil ein Jadgterrier nicht jedermanns Sache ist. Ich bin meinen Besitzern zu anstrengend geworden, da ich allem und jedem hinterher jagte.

Als ich ins Tierheim kam, stellte man bei der Erstuntersuchung fest, dass in meinem Körper auch ein paar Schrotkugeln stecken. Also irgendjemand fand es anscheinend besonders witzig auf mich zu schießen. Nun liebe Leute bin ich schon über 10 Jahre und 6 davon sitze ich schon in meiner Zelle. Mein Elan und meine Energie sind weniger geworden, von 100 auf 10 sozusagen.

Was blieb mir auch andres übrig, Platz zum herum flitzen gibt es in meinem Zwinger nicht. Ich bin müde, die Hoffnung noch einmal über die Wiesen zu rennen habe ich begraben. Was mir bleibt sind meine Erinnerung und die kann mir keiner nehmen!

Ich erinnere mich aber auch an die letzten Jahre, wo zu Weihnachten immer ein paar super leckere Dosen verfüttert wurden. Nun ich bitte Euch vom ganzem Herzen, schenkt uns auch dieses Jahr wieder ein paar Leckerbissen.
Danke!!!

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7. Dezember: MACCIA

Buongiorno, mi chiamo Maccia!
Auch ich bin ein Langzeitgast des Caniles. Man sagte mir, es sei nur vorübergehend, ich würde sicherlich bald eine Familie finden.

Jetzt sitze ich aber schon seit 2009 in meinem Zwinger. Anscheinend hat die Familie unserer Mama nicht aufgepasst und als wir dann zur Welt kamen, wussten sie nicht wohin mit uns. Ihre Lösung: mein Bruder und ich wurden in einer Schachtel am Straßenrand ausgesetzt.

Im August ist es in Sardinien ganz schön heiß und in unserem Gefängnis war es kaum auszuhalten. In unserer Verzweiflung versuchten wir uns durch den Karton zu beißen, aber dafür waren wir ganz einfach noch zu klein und auch schon zu schwach.
Einem neugierigen Kind haben wir es zu verdanken, dass man uns fand. Die Familie brachte uns ins Tierheim und der Wettlauf um unser Leben begann.

Wir wurden gekühlt und mit Infusionen versorgt. Wie ihr seht, haben wir überlebt. Manchmal frage ich mich aber doch, wofür? Ob das wirklich alles ist, was uns im Leben erwartet. Ein Betonzwinger in dem wir 23 Stunden und 45 Minuten am Tag eingesperrt sind. Ob Sommer oder Winter, immer das Gleiche. Das soll alles sein? Ich bin überzeugt, dass es da noch mehr gibt.

Weder mein Bruder noch ich hatten das Glück eine Familie zu finden. Somit sind wir verurteilt unser Leben hier zu beenden ohne jemals etwas anderes kennengelernt zu haben.

Sollte Euch meine Geschichte ein wenig berührt haben, gebt Eurem Herzen einen Ruck und lasst uns Hunden auch ein bisschen Weihnachten spüren.

Wir würden uns über ein Festessen mit ein paar Dosen Nassfutter sehr freuen.

Mille Grazie

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8. Dezember: SANTIAGO

Hallo mein Name ist Santiago und fast genau auf den Tag vor zwei Jahren durfte ich schon einmal um ein paar Dosen Nassfutter für unseren Weihnachtsschmaus bitten.

Und was hat sich an meiner Situation geändert? Nichts!! Außer, dass ich 2 Jahre älter geworden bin, und 11 Jahre ist für einen so stattlichen Hund wie mich schon ein ganz schönes Alter.
Bin hier sozusagen der Methusalem unter den Insassen.

Vielleicht ist es das letzte Mal, dass ich Weihnachten erlebe, also möchte ich euch bitten an mich zu denken und mir ein paar "große" Dosen Nassfutter zu spendieren. Und jetzt möchte ich euch nochmals meine Geschichte erzählen:

Ich gehöre zu einer Rasse die eigentlich majestätische und imposant aussehen soll. Denn ich bin ein reinrassiger Mastiff. Doch schon wenige Wochen nach meiner Geburt stand fest, dass mit mir etwas nicht stimmt. Meine Beine waren nicht so wie sie sein sollten, denn sie waren krumm und gummiartig weich und überhaupt konnte ich nicht so gut laufen wie meine Geschwister. Ich litt unter extremen Kalkmangel und somit konnten sich meine Knochen nicht festigen. Wahrscheinlich musste meine arme Mutter schon oft Welpen bekommen und war selbst schon ausgemergelt. Mit so einer traurigen Gestalt wie mir konnte man kein Geld machen und deswegen wurde ich verschenkt.

Dann begann mein Leidensweg, ich wurde von einer Hand zur anderen gereicht. Sie fragen sich sicher ob ich was angestellt habe oder verhaltensauffällig bin?
Nein..... sicher nicht. Außer, dass ich als Welpe die typischen Flausen im Kopf hatte, gab es keine Vorfälle.

Ich mag alle Vierbeiner und Zweibeiner. Keiner meiner Vorbesitzer fand es der Mühe wert mich einem Tierarzt vorzustellen um die Ursache für meine krummen Beine zu finden.

Ich wurde gezüchtet um Gewinn zu bringen und nicht um Geld zu investieren. Das Ende der Geschichte könnt ihr euch sicher denken... ich landete im Tierheim!

Ich habe hier viele Hundefreunde gefunden und werde von hier auch nicht mehr wegkommen. Meine krummen Beine schmerzen und sie werden auch nicht mehr besser werden. Doch meine Pfleger lieben mich, weil ich so ein sanftes Wesen habe, aber einen warmen Altersruhesitz können sie mir leider auch nicht bescheren.

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9. Dezember: INU

Salve, mein Name ist Inu und auch ich darf mich in diesem Jahr vorstellen.

Wie man unschwer erkennen kann, gehöre ich schon zu der älteren Garde des Tierheims. Erschwerend für eine Vermittlung ist natürlich meine schwarze Fellfarbe, wer interessiert sich für einen nichtssagenden Hund. Also gehöre ich zu den Unsichtbaren. Ihr fragt was das bedeutet?

Unsichtbar bedeutet im Tierheimjargon. Kein Mensch bleibt bei deinem Zwinger stehen und stösst ein: Moiiiiiii, ist der süss aus. Unsichtbar bedeutet, dass man gar nicht wahrgenommen wird. Nicht einmal ein: „Hallo, du hässlicher Hund!“ Einfach nichts, gar keine Reaktion.

Es wird an einem vorbei geschlendert als würde ich gar nicht existieren. Früher bin ich noch ans Gitter gelaufen und habe gewedelt, dann habe ich es mit bellen versucht. Keines Blickes wurde ich gewürdigt.

Jetzt habe ich es aufgegeben, ich hebe nicht einmal mehr meinen Kopf wenn jemand vorbeigeht, was sowieso nicht oft vorkommt. Nach 7 Jahren habe ich das Handtuch geworfen, ich weiß, dass auch jetzt niemand sagen wird: “was für ein süßer Kerl doch der Inu ist.“

Darum mache ich es kurz und bündig: Hättet ihr vielleicht für einen schwarzen, unsichtbaren, nichtssagenden Hund ein paar Futterdosen übrig? Ich wäre euch für diese Geste der Nächstenliebe schon sehr dankbar.

Ich wünsche Euch allen ein friedliches Weihnachten!

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10. Dezember: DENISE

Ciao, man nennt mich Denise und auch ich gehöre mittlerweile schon zum Inventar des Tierheims. Ich sitze mittlerweile seit 2009 im Canile, eine echt lange Zeit.

Ich wurde mit meinen Geschwistern gefunden und hierher gebracht. Damals war das Tierheim ein Ort des Schreckens!!! Es gab keine medizinische Betreuung, wenig Futter und kaum menschlichen Kontakt. Es waren harte Zeiten und man kämpfte täglich ums Überleben.

Doch vor ein paar Jahren änderte sich alles, es gab eine Neuübernahme. Plötzlich waren da Menschen die es gut mit uns meinten. Obwohl immer akuter Geldmangel herrscht, versuchen diese Zweibeiner das Beste. Aber ich habe mir gemerkt, wie gemein ihr Menschen sein könnt und kann noch immer nicht glauben, dass es anders sein kann, obwohl ich es ja jetzt selbst erfahre.

Ich halte lieber Abstand zu Euch denn es könnte ja sein, dass doch wieder ein Fußtritt in meine Richtung kommt. Jetzt Hand aufs Herz, wer würde mich schon adoptieren? Einen Hund, der sich nicht angreifen lässt, den man nicht knuddeln kann, kein Gassi gehen. Also ich kenne niemanden, der so ein großes Herz hat, mir die Zeit zu geben mich an Euch zu gewöhnen. Und ganz ehrlich, ich weiß nicht, ob ich das überhaupt noch möchte.

Doch eines weiß ich gewiss, ich liebe Nassfutter!!!
Also wenn ihr mir was Gutes tun wollt, spendiert mir doch bitte ein paar Dosen von diesem leckeren Zeug.

Frohe Weihnachten!!

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11. Dezember: IKE

Hallo mein Name ist Ike und ich bin ca. 14 Jahre alt. Ich lebe nun schon 10 Jahre hier im Tierheim.

Wobei ich sagen muss, ich war als Welpe etwas ängstlich. Wenn man mich berühren wollte, schnappte ich zu. Da waren meine Menschen natürlich nicht erfreut, und es gab so manche Abreibung. Bald wurde ich geschlagen, getreten und man warf Steine nach mir. Als Haushund angeschafft und als Prügelknabe benutzt!!

Für alles was schief ging im Leben meines Herrchens musste ich bezahlen: Stress in der Arbeit, ich bekam nichts zu fressen. Wenn ich bellte, hagelte es Tritte.

Und so gewöhnte ich mir an, ihm aus dem Weg zu gehen. Aber irgendwann schaffte ich das nicht mehr und einmal wurde es so schlimm, dass ich dachte: „Der bringt mich jetzt um“ und dann biss ich in meiner Panik zu.

Das war es dann für mich, ich kam ins Tierheim. Hier zeigt ich von Anfang an, dass ich nicht angefasst werden möchte. Über Jahre hielt ich mir Euch Menschen vom Leib. Erst als ich älter und müder wurde, ließ ich die ersten Berührungen zu. Ich konnte es kaum glauben, dass Hände auch sanft sein können.

Manchmal frage ich mich, wieso hatte ich nicht das Glück von Anfang an einen netten Menschen an meiner Seite zu haben. Ein entspanntes Leben an der Seite eines Zweibeiners, das könnte ich mir jetzt gut vorstellen und nicht vor Angst und Schrecken zu erstarren wenn man nur seine Stimmer hört.

Jetzt ist es halt wie es ist, aber ganz ehrlich, über ein bisschen Nassfutter würde mein Herz und mein Magen sich freuen.

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12. Dezember: TINA

Ciao, mi chiamo Tina.
Als ich gehört habe, dass meine Kollegen Futterspenden für uns Oldies sammeln, hab ich gleich mal meine Ohren gespitzt und zack wurde auch schon ein Foto von mir geschossen.

Da auch ich eine ängstlich Hündin bin, die nicht unbedingt auf nahen Körperkontakt mit Euch Zweibeinern steht, hat meine Pflegerin darauf geachtet, dass sie den vereinbarten Sicherheitsabstand dabei einhält. Sie meint, ich muss meine Geschichte erzählen!! Ich frage mich nur, wen sollte das wirklich interessieren? 10 Jahre lang hat niemand nach mir gefragt und jetzt auf einmal soll ich mein Innerstes offenbaren.

Ich mach es kurz: Ich bin lieblos aufgewachsen, auf die Strasse geworfen worden, habe mit etwas Glück überlebt... und wozu? Damit ich in einem Canile für immer weggesperrt lebe.
Na herzlichen Dank dafür!

Mein Schicksal teilen Millionen Tiere auf dieser Welt, hab ich gehört. In manchen Ländern ist es schlimmer in manchen ist es besser. Jetzt gebt es zu, ihr würdet auch niemanden vertrauen der Euch zu so einem Leben verurteilt, oder?

Mein Name ist Tina und mich wird niemand vermissen wenn ich einmal nicht mehr bin.
Mein Name ist Tina und ich stehe für Millionen von armen Tieren.
Mein Name ist Tina und ich bitte euch trotzdem um Hilfe in Form von ein Paar Dosen Nassfutter!!
Mein Name ist Tina und eigentlich möchte ich nicht umsonst gelebt haben.

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13. Dezember: ANTENNA

Buongiorno Austria,
ich bin Antenna und seit 4 Jahren im Tierheim. Ich bin eine alte Jagdhündin und habe sicher schon meine 10 Jahre am Buckel.

Ich bin zwar der Liebling vom Tierheim und wurde schon oft Interessenten präsentiert. Aber wie man sieht, bin ich noch immer hier.

Obwohl ich leinenführig, schmusig, stubenrein und mit allem und jedem verträglich bin, hat sich niemand in mich verliebt. Ich kann es schon verstehen, neben all den süßen kleinen Wuschelwelpen hat eine alte Schachtel wie ich keine Chance. Es ist deprimierend, aber so ist das Leben. Entspricht man nicht dem Schönheitsideal ist es quasi unmöglich zu gewinnen.

Leider bin ich mit der Zeit auch immer dicker geworden, ich sag Euch das ist reines Frustfressen und viel zu wenig Bewegung. Aber was soll ich schon Kalorien verbrennen, wenn ich nur 10-15 Minuten am Tag aus dem Zwinger komme. Und außerdem, was sollen wir sonst den ganzen Tag tun?

Das Trockenfutter, das wir bekommen, ist natürlich auch kein Diätfutter, ergo werde ich meine Modelmaße nicht zurück bekommen. Ich kann Euch leider kein Hungerhakenfoto von mir zeigen um Euch zu einer Futterspende zu überreden, aber trotzdem würde ich mich über Nassfutter freuen.

Vielleicht gibt es ja auch Nassdiätfutter, auf jeden Fall wäre das ein Highlight in meinem Leben.

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14. Dezember: ALEX

Ciao, ich heiße Alex und das ist seit 2010 mein Zuhause. Ich teile mir den Zwinger mit zwei meiner Brüder.

Wir waren Kinder der Liebe, meine Mutter hat sich verliebt und wurde trächtig. Wir waren zu sechst, sechs herzige, entzückende Welpen. Meine Mutter war eine gute Mutter, sie kümmerte sich gut um uns.

Als unser Besitzer aber keine Abnehmer fand, nahm er uns sechs und setzte uns aus. Großzügig, wie er war, wartet er noch bis wir abgestillt waren und dann warf er uns lieblos auf die Straße. Kurz darauf landeten wir im Canile. Eigentlich ein Glück, denn die Straße ist gefährlich für so kleine Welpen.

Zwei meiner Schwestern hatten das Glück ein Zuhause zu finden, nur wir vier Brüder sitzen jetzt seit 10 Jahren hier. Auch für uns werden sich die Türen des Zwingers nicht mehr öffnen. Wer nimmt schon einen alten Schäfermischling auf?

Ob wir uns damit abgefunden haben, fragt ihr? Keiner von uns ist gerne hier, es stimmt, dass wir nichts anderes kennen! Doch die Sehnsucht nach mehr, nach etwas das wir nicht benennen können, bleibt immer.

Wir sind sicher nicht wie andere Hunde, die vergnügt durchs Leben gehen. Doch jeder einzelne von uns hätte die Chance auf ein besseres Leben verdient. Doch leider, an unserer Situation wird sich nichts ändern. Der Zwinger wird unser Zuhause bleiben bis zum Ende unserer Tage.

Wie ihr Euch sicher vorstellen könnt, bettle auch ich um ein paar Dosen Nassfutter.
Denn bei diesem Wunsch habe ich die Hoffnung, dass er sich erfüllt.

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15. Dezember: BISCOTTO

Salve, mein Name ist Biscotto und ich bin blind.
Ich lebe seit 2,5 Jahren im Tierheim und finde mich überhaupt nicht zurecht. Man fand mich im Straßengraben liegend, unfähig noch weiter zu laufen.

Ich hatte gebrochene Pfoten und war Blut überströmt und gesehen hab ich auch nichts mehr, alles war dunkel um mich und ich hatte furchtbare Schmerzen. Ich wurde angefahren und liegen gelassen!!

Mit Euch Menschen hab ich keine guten Erfahrungen gemacht, ich war ein Streuner, der den menschlichen Kontakt mied. Von klein an wuchs ich in einem Hunderudel auf und wir haben gelernt Euch Menschen nicht zu vertrauen. Die Freiheit war schön aber auch gefährlich. Wie man sieht habe ich es nicht geschafft meine Freiheit zu behalten. Jetzt sitze ich hier in meinem Zwinger mit anderen 400 Hunden im Canile.

Der Lärm um mich herum macht mich nervös und ich kenne mich überhaupt nicht aus, seit ich nichts mehr sehe. Deshalb verlasse ich auch meinen Zwinger nicht.

Nur manchmal warte ich, bis die Pflegerin um die Ecke verschwindet. Sobald ich ihren Geruch nicht mehr in der Nase habe, traue ich mich ein paar Meter aus meinem Gefängnis.
Das Leben ist grausam und obwohl ich weiß, dass mir hier nichts passieren wird, bin ich gefangen in meiner Furcht. Ich werde nirgendwo mehr hingehen.

Zurück auf die Straße ist unmöglich. Meine Angst vor euch Menschen macht es mir nicht leichter. Ich werde meine Zeit hier absitzen und von meiner verlorenen Freiheit träumen.

Solltet ihr da draußen Mitleid mit mir haben, spendet mir ein paar Dosen Nassfutter. Ich werde sie dann heimlich in der Nacht fressen.

Masche oldies
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16. Dezember: OTTOCAN

Buongiorno, ich heiße Ottocan und auch mein Leben war kein Zuckerschlecken.

Einst hatte ich einen Menschen als Freund, der sein Leben mit mir teilte. Doch leider verlor er seinen Job und dadurch auch seine Wohnung. Er musste zurück aufs Festland und in Italien ist es nicht leicht eine Wohnung zu finden, wo Hunde erlaubt sind. Da ich nicht gerade zu den Minihunden gehöre, war es einfach aussichtslos.

Und so wurde ich an einen Bekannten weitergegeben und der hat mich nach einiger Zeit ebenfalls weitergeschenkt usw. Am Ende landete ich schließlich in einem Tierheim. Ach, Tierheim konnte man das eigentlich gar nicht nennen, denn an so einem Ort sollte man sich auch um uns kümmern.

Leider war das nicht so. Lieblos wurde uns das Futter über den Zwingerzaun geworfen und wir mussten uns darum raufen. Zwei Jahre war ich dort eingesperrt ohne jemals diesen Zwinger zu verlassen.

Zum Glück sperrte man diesen furchtbaren Ort dann endlich zu und wir Insassen wurden auf andere Tierheime aufgeteilt. Ich hatte Glück, ich kam ins Canile Primavera wo man echt bemüht ist uns zu versorgen. Doch das ist auch kein leichtes Unterfangen, bei so vielen Hunden.

Ich muss Euch gestehen, dass ich, wie man unschwer sehen kann, für mein Leben gerne esse. Als echter „Genusshund“ natürlich am liebsten Nassfutter, denn das bekommen wir fast nie.

Da ich jetzt mit meinen 11 Jahren auch zu den Oldies gehöre, durfte ich mich heute vorstellen und ebenfalls um ein paar Dosen Nassfutter bitten.

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17. Dezember: TIRION

Ciao, man nennt mich Tirion und ich sitze jetzt seit 7 Jahren in diesem Zwinger.

Ich hoffe, ihr habt einen Moment Zeit um auch meine Geschichte zu erfahren, wo ihr doch schon so viele gelesen habt.
Als ich ins Tierheim kam, war ich bereits ein gestandener Rüde. Das heißt, dass ich nun nicht mehr der Jüngste bin. Bis vor kurzem hatte ich einen netten Mitbewohner. Sein Name war Ginger, ein immer gutgelaunter 11 jähriger Rüde. Aber stellt euch vor, etwas Unglaubliches ist passiert, er hat ein Zuhause gefunden.

Wir sind hier alle von den Socken!!!! Finden schon die Welpen kein Zuhause, aber mein alter Freund Ginger hat das Ding gerockt. Er lebt jetzt in Eurem Land, in Österreich. Meine Pflegerin hält mich immer auf dem Laufenden wie es meinem Kumpel so geht. Sie hat sogar Fotos von ihm, im neuen Zuhause. Das muss ein Paradies sein!!

Er hat seine Familie gefunden, darf im Haus schlafen, hat ein Körbchen und auch eine eigene Futterschüssel. Jetzt weiß ich, man darf die Hoffnung nicht aufgeben.

Doch ob ich das noch erleben darf? Manchmal sitze ich schon am Gitter und heule vor mich hin. Das Leben kann so unfair sein.

Aber dann sagt meine Pflegerin: Tirion lass den Schweif nicht hängen, vielleicht will dir auch jemand die Chance deines Lebens geben.
Solltet ihr das nicht können, würde ich mich auch über ein paar Futterdosen freuen.

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18. Dezember: NUVOLA

Servus oder Ciao, man nennt mich Nuvola!
Nuvola bedeutet Wolke in italienisch.

Zugegeben vielleicht nicht gerade treffend für mich, also wenn schon Wolke, dann wohl eher eine große, schwere Gewitterwolke und kein flauschiges, weiches Wölkchen. Aber vom Gemüt bin ich dann doch eher ein Wölkchen und mein Aussehen ist doch einmalig, oder? Ein echtes Unikat eben.

Auch ich bin mittlerweile in die Jahre gekommen, wie man unschwer erkennen kann.
Ihr wollt sicher eine megadramatische Geschichte über mein Leben hören. Doch sie unterscheidet sich nicht von der vieler anderer Hunde.

Also kurz und bündig: Nicht mehr gewollt, ausgesetzt, im Stich gelassen und im Canile gelandet!
Allora, nichts was ihr nicht schon gehört bzw. gelesen habt. Und trotzdem, ich kann euch sagen, für jeden einzelnen von uns hier ist es schrecklich. Wir haben Euch unsere Liebe und unser Vertrauen geschenkt und wurden bitter enttäuscht. Lästig, zu viel Arbeit. Zack! Weg damit, wie einen alten Schuh!!

So ist das leider! Für viele Menschen anscheinend keine besondere Geschichte, denn die Tierheime sind voll. Wir gehören zu den Wegwerfprodukten der Gesellschaft.

Ich weiß aber, dass es auch anders sein kann, unsere Pfleger erzählen sich ja, wenn einer von uns ein schönes Zuhause gefunden hat und freuen sich für ihn/sie. Also seid ihr wohl nicht alle so unbarmherzig.

Solltet Ihr meine Geschichte bis zum Ende gelesen haben, dann bitte auch ich um ein paar Dosen Nassfutter für unseren Festtagsschmaus, denn mehr an Freude darf ich wohl nicht mehr erwarten.

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19. Dezember: HUGO

Ciao, mein Name ist Hugo und ich sitze seit 2009 in diesem Zwinger!

12 lange Jahre bin ich nun weggesperrt und ich kam nicht als Welpe in das Canile. Ich bin mit der Zeit schon ganz schön grummelig geworden, ich kann es ganz einfach nicht leiden, wenn man meinen Zwinger betritt. Wer kann es mir schon verübeln, dass ist das Einzige was ich noch habe. Es ist mein Zuhause geworden und das muss man verteidigen.

Das wurde mir einmal beigebracht, damals als ich noch eine Familie hatte. Bewache und verteidige es!! Doch anscheinend war ich dafür doch nicht gut genug, sonst wäre ich ja nicht hier gelandet.

Nur meiner Pflegerin vertraue ich und genieße die täglichen 2 Minuten Streicheleinheiten. Allen anderen zeige ich die Zähne, wenn sie mir zu nahe kommen.

„Ach Hugo“, hat sie erst kürzlich zu mir gesagt, „wenn ich nicht schon 5 Hunde hätte, wärst du schon bei mir.“ Ich hab sie traurig angeschaut und wir hatten beide Tränen in den Augen.

4380 Tage eingesperrt, das ist eine lange Zeit. Es gibt Tage da glaubt man, dass man verrückt wird. Den ganzen Tag Gebell. Manche weinen ihren Schmerz heraus und ihre Verzweiflung, manche winseln leise vor sich hin. Es ist ein Ort der Traurigkeit und des Verlustes. Verlust seines Menschen, Verlust der Freiheit oder der Verlust seines vorherigen Lebens.

Gott sei Dank, ist mir noch meine Freundin Maccia geblieben, die mir eine Stütze ist. Sie ist mein Anker in dem ganzen Wahnsinn.

Ich bin froh jemand zum Kuscheln zu haben, ein bisschen Wärme und Körperkontakt in den kalten, feuchten Nächten tut gut.

Solltest ihr ein Herz für uns Vergessenen haben, so spendet uns doch bitte ein paar Nassfutter Dosen. Es würde unseren tristen Alltag ein bisschen erhellen.

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20. Dezember: DINA

Ciao, mein Name ist Dina und auch ich bin eine Bewohnerin des Caniles.

Mein Leben war nicht gerade einfach, denn ich gehörte einem Jäger. Wir wurden außerhalb des Dorfes in einem kleinen Zwinger gehalten und bekamen nur wenig Futter. Wir hungerten tagelang, denn Hunger macht Hunde zu besseren Jägern, sagt man hier.

Stellt Euch vor, es gibt auch Gemeinschaftszwinger wo Jäger bis zu 10-15 Hunde halten. Sie dürfen nur zur Jagd den Zwinger verlassen, die restliche Zeit sind sie eingesperrt und leiden unter Hunger und Durst. Mein Besitzer dürfte aber die Lust an uns verloren haben, denn er kam sehr selten um uns zu füttern.

Es hagelte Anzeigen, aber die Mühlen mahlen sehr langsam auf Sardinien. Als man an unseren Körpern schon jeden einzelnen Knochen erkennen konnte und wir nur noch darauf warteten sterben zu dürfen, kam die Rettung.

Mein Freund Dino und ich wurden ins Canile gebracht und dort langsam wieder aufgepäppelt. Nur manchmal frage ich mich wofür? Damit ich wieder weggesperrt bin?

Die Pfleger sind sehr lieb zu uns Hunden, aber trotzdem kommen wir zu kurz. Mehr als 5 Minuten am Tag im Freilauf ist leider nicht möglich. So haben wir einen Zwinger gegen einen anderen getauscht.

Zumindest hungern müssen wir hier nicht und damit das so bleibt, bitte auch ich Euch um ein paar Dosen Nassfutter für mich und meine Freunde!

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21. Dezember: LUPIN

Ciao amici, mein Name ist Lupin und man sagt, ich sei eine Seele von einem Hund. Warum ich dann im Tierheim bin?

Weil meine Besitzerin mich ins Canile gebracht hat und meinte sie holt mich demnächst wieder ab. Sie brachte mich und meine kleine Freundin, eine Yorki Hündin, unter Tränen in das Canile. Es war furchtbar für uns zu sehen, wie unser Frauchen litt und noch furchtbarer war es für uns. Sie behandelte uns gut und wir hatten bis dahin ein wohlbehütetes Leben. Wir wußten gar nicht was hier geschah, vom Wohlstandshund in die Gettos. So kann man sich das vorstellen.

Wir lebten auf einmal auf Beton, kein weiches Körbchen, kein tolles Futter und vor allem unser Frauchen war nicht mehr da. Uns wurde von einem Moment auf den anderen alles genommen.

Meine kleine Freundin hatte Glück sie wurde adoptiert, sie hätte hier auch nicht lange überlebt. Mein Frauchen hat sich nie wieder gemeldet, nie nachgefragt wie es uns geht oder ob wir überhaupt noch leben. In den ganzen 9 Jahren die ich jetzt auf sie warte, hat sie sich nie wieder blicken lassen.

Manchmal frage ich mich, ob ihr wohl was passiert ist, denn es kann ja gar nicht sein, dass sie uns einfach vergessen hat. Ich bin ein toller Hund mit einem tollen Charakter, ich mag alle Hunde. Ich mag auch alle Menschen, nur was hat es mir gebracht? Nichts, ich warte noch immer auf den richtigen Menschen.

Wenn ihr mich auch nicht adoptieren wollt, könntet ihr mir bitte ein paar Dosen Nassfutter spendieren?

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22. Dezember: TROTTOLINO

Salve, mein Name ist Trottolino und vor einiger Zeit habt ihr mir schon einmal geholfen. Ihr habt gespendet und damit konnte ich endlich operiert werden und jetzt bin ich zum Glück mein chronisch entzündetes Ohr, aus dem ständig Eiter tropfte, los.

Ich kann Euch sagen, es ist ein ganz neues Lebensgefühl schmerzfrei durchs Leben zu gehen. Apropos Leben, nicht, dass ich schon viel von der Welt gesehen habe. Wie so viele Hunde, war auch ich das Kind einer Streunerin.

Meine Geschwister und ich lebten mit meiner Mama auf der Strasse und hatten kaum genug zum Überleben. Die Menschen kümmerten sich nicht um uns, doch wenn wir Vierbeiner den Straßenverkehr behindern, dann wird schleunigst jemand verständigt, der die Hunde einfangen und ins Tierheim bringen muss.

Meine Mama war zu schnell für den Hundefänger und konnte entwischen, doch wir Welpen wurden eingesammelt. Leider verstarben meine Geschwister im Tierheim an einer grässlichen Krankheit namens Parvovirose, also blieb nur mehr ich übrig. Und da sitze ich nun seit 2012, und warte und warte, dass sich etwas tut.

Im Moment lebe ich in den Büroräumen, da ich mich von meiner Ohren-OP erholen musste. Ganz schön cool, da tut sich immer was. Ich darf jeden einzelnen begrüßen, ich darf die frisch kastrierten Rüden bedauern und bekomme ganz viele Streicheleinheiten.

Ich hoffe meine Reha im Büro dauert noch recht lange, denn in den Zwinger möchte ich nicht mehr.

Liebe Leute da draußen, schon einmal habt ihr an mich gedacht. Wäre es vielleicht möglich mir noch ein paar Dosen Nassfutter zu spendieren? Bitte, bitte, dann wäre mein Glück beinahe vollkommen.

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23. Dezember: PERLA

Ciao, mein Name ist Perla und ich beschließe den Adventkalender 2021 von Fenjas Tierhilfe.

Vielleicht können sich noch ein paar Menschen an mich erinnern? Ich durfte mich letztes Jahr vorstellen. Ich habe wirklich versucht mich bestens zu präsentieren, aber leider hat es für mich nicht geklappt.

Ich sitze nun das zehnte Jahr hier.
Ich werde dieses Jahr nicht mehr die Werbetrommel für mich rühren, aber ich möchte mich von Euch verabschieden. Ich werde wahrscheinlich die nächsten Weihnachten nicht mehr erleben.

Mein Körper und auch mein Geist ist müde und ich merke, dass es für mich zu spät ist, ich werde täglich schwächer. Ich werde das Tierheim nicht mehr lebend verlassen, denn ich spüre, dass meine Zeit bald gekommen ist.

Es ist Zeit dass ich mir eingestehe, dass sich alle meine Hoffnungen und Träume nicht erfüllen werden. Doch ich werde mich trotzdem auf eine große Reise machen, die über eine wunderschöne Brücke in die Freiheit und Liebe führt. Seid nicht traurig, es war mein Schicksal!

Es ist mir leider nicht bestimmt, meine letzte Zeit auf Erden im Kreise einer Familie zu verbringen, doch meine Pfleger versuchen mir die letzte Zeit so schön wie möglich zu machen.

Ich möchte mich bei Euch verabschieden aber auch gleichzeitig bedanken, denn mit Eurer Hilfe hat sich hier im Canile einiges geändert und ich möchte euch mit auf den Weg geben, denkt an uns alte Hunde, egal wo und in welchem Tierheim auf dieser Welt, auch wir sehnen uns nach Liebe und Geborgenheit und haben ein glückliches Leben verdient!!!

Danke für all die Futterspenden und bei der Hilfe von Kastrationskosten und anderen Operationen. Ein paar Dosen gehen sich für mich doch sicher auch noch aus?!